Pressemitteilung Enthüllung Gedenksteine Buchenwald (AP)

Gedenkstein für Zeugen Jehovas in Buchenwald

In der KZ-Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar ist am Donnerstag ein Gedenkstein für die Zeugen Jehovas enthüllt worden. Er soll an die Leiden der Angehörigen dieser christlichen Religionsgemeinschaft unter dem NS-Regime erinnern. Nach Angaben der Glaubensgemeinschaft waren zwischen 1939 und 1945 rund 650 „Bibelforscher“ in Buchenwald inhaftiert.

Der Memorialstein trägt die Inschrift :

„Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen.
Apostelgeschichte 5,29.
In Erinnerung an Jehovas Zeugen, die aus religiösen Gründen verfolgt wurden und hierlitten oder starben“

Bereits 1933 habe für diese kleine christliche Gruppe von rund 25.000 Menschen eine Zeit rücksichtsloser Unterdrückung begonnen, sagte Uwe Langhals vom Informationsbüro der Zeugen. Die Bibelforscher hätten den Hitlergruß verweigert und „mit unnachahmlichem Eifer Millionen von Zeitschriften und Traktaten verbreitet“. Die SS habe Jehovas Zeugen in speziellen Baracken innerhalb des Lagers hinter Stacheldraht isoliert, wo ihnen die schwersten und schmutzigsten Arbeiten zugeteilt worden seien.

Auch sei ihnen Briefverbot erteilt worden. Später hätten sie nur einmal im Monat 25 Wörter an ihre Angehörigen schreiben dürfen. Mit einer Unterschrift hätten sie selbst ihre sofortige Befreiung bewirken können, doch nur wenige seien darauf eingegangen, da diese Unterschrift dem Abschwören ihres Glaubens gleichgekommen wäre, sagte Langhals.