Biographie Friedrich Adler (1889-1970)

Foto von Friedrich Adler
Foto von Friedrich Adler

Friedrich (Fritz) Adler wurde in Lugau, Kreis Chemnitz, geboren. Er arbeitete bis 1925 als Postangestellter, wonach er sich vollzeitmäßig als reisender Prediger („Pilgerbruder“) betätigte.

Im Juni 1935 wurde Adler verhaftet und vom Sondergericht Halle zu einem Jahr und sechs Monaten Gefängnisstrafe verurteilt. Nach seiner Freilassung setzte er seine religiöse Tätigkeit fort, wofür er mehrmalige Haftstrafen verbüßte. Schließlich übergaben ihn die Gefängnisbehörden der Gestapo, die ihn nach Buchenwald überführen ließ und ihm die Häftlingsnummer 1808 gab. Im KZ wurde Adler als Sekretär des Lagerführers Arthur Rödl eingesetzt. Dies gab ihm die Gelegenheit, Mithäftlingen, unter denen sich einige Hundert „lila Winkel“ befanden, in mancherlei Hinsicht behilflich zu sein.

Nachdem er fünf Jahre nach Kriegsende, von 1945 bis 1950, seine religiöse Tätigkeit in Freiheit ausübte, wurde Adler von Beamten des ostdeutschen Staatsicherheitsdienstes unter dem Vorwurf der Spionage verhaftet und in einem Schauprozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Später setzte man das Urteil auf 15 Jahre herab, die er größtenteils in Einzelhaft in Brandenburg verbrachte.

Im August 1964 wurde er entlassen und zog nach Westdeutschland. Er starb am 2. Dezember 1970 und wurde in Wiesbaden beerdigt.
Fritz Adler verbrachte insgesamt 9 Jahre als Gefangener des NS-Regimes und weitere 15 Jahre als Häftling in Ostdeutschland.