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Gedenken an das Attentat vom 9. März 2023

Foto des Eingangs des Gemeindezentrums der Zeugen Jehovas in Hamburg-Alsterdorf, vor dem Blumen zum Gedenken an die Amoktat vom 9. März 2023 niedergelegt wurden
Vor dem Eingang des Gemeindezentrums in Hamburg-Alsterdorf wurden anlässlich des Gedenktags Blumen niedergelegt

Die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas gedenkt zum Jahrestag des Gewaltverbrechens in Hamburg-Alsterdorf der Opfer und macht gleichzeitig auf tendenziöse und vorurteilsbelastete Medienberichte aufmerksam. Aufgrund von Hassrede in den sozialen Medien und einseitigen Medienberichten seien Gewalttaten gegen Zeugen Jehovas drastisch angestiegen. Diese Vorfälle seien aufgrund der bestehenden Vorurteile jedoch meistens bagatellisiert worden. Stefan Steiner, Menschenrechtsbeauftragter der Religionsgemeinschaft, mahnt deshalb zu mehr Achtsamkeit. Michael Tsifidaris, Sprecher der Zeugen Jehovas in Norddeutschland, lädt dazu ein, sich unvoreingenommen selbst ein Bild zu machen: „Nur wer miteinander spricht, kann sich verstehen“. Die gesamte Pressemitteilung finden Sie hier.

Auch Deutschlandfunk Kultur gedenkt der Opfer des Attentats. Im Podcast „Aus der jüdischen Welt“ wird die Rolle der Glaubensgemeinschaft aus jüdischer Sicht betrachtet. Der Podcast berichtet über die mutige Haltung der Zeugen Jehovas in der NS-Zeit und ihre Solidarität mit den jüdischen Menschen, auf die in der Ausstellung „Wir tun so was nicht“ im „Haus der Ghettokämpfer“ im Norden Israels aufmerksam gemacht wird. U. a. wird die Lebensgeschichte von Martin Bertram erwähnt. Er war achteinhalb Jahre inhaftiert, nur weil er sich weigerte, seine Bäckerei als deutsches Geschäft zu kennzeichnen. Das hätte bedeutet, dass Juden dort nicht mehr einkaufen durften. Bertram lehnte dies ab, weil er nicht, wie er sagte, am Tod der Juden mitverantwortlich sein wollte. Ein jüdischer Überlebender berichtete, dass Bertram und weitere gefangene Zeugen Jehovas im KZ Brot für ihn gesammelt und auch ihre eigenen Brotrationen zusammengelegt hätten, um ihm etwas abgeben zu können.

Christliche Nächstenliebe habe Zeugen Jehovas dazu motiviert Juden zu helfen, so auch Emma Gumz. Sie versteckte die bekannte deutsche Publizistin Inge Deutschkron. Dafür wurde sie 1971 von der israelischen Gedenkstätte Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt.

Den Podcast finden Sie hier.

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