Biographie Emma Arnold – Kapitel 1 (1898-1922): Die Tochter eines Fremden

Am 17. April 1898 wurde Emma in Straßburg, der Hauptstadt des Elsaß, als Kind von Marie und Andreas Fiorvante Bortot geboren. Sie hatte die helle Hautfarbe und die blauen Augen ihrer Mutter ebenso wie die pechschwarzen Haare ihres italienischen Vaters geerbt. Die bevorstehende Geburt gab kaum Anlass zur Freude. Ihre ledige Mutter lebte mit ihrem liebevollen Vater Wegerich, ihrer Stiefmutter und zwei Stiefbrüdern auf einem Bergbauernhof in Bergenbach. Wegen der Schwangerschaft sah sich Wegerich gezwungen, Marie zu erlauben, den im Ausland geborenen Vater des Kindes zu heiraten. Dadurch konnte Marie dem Leben mit ihrer Stiefmutter, die Alkoholikerin war, entfliehen.

Marie, Emmas Mutter, verließ daher den Berghof in Bergenbach in der Hoffnung auf ein glückliches Zuhause und ein besseres Leben. Ein düsteres Leben erwartete Marie, 3 Kinder in vier Jahren Ehe und ein ständiges Umziehen wegen der Suche ihres Ehemanns nach Arbeit. Er war zwar ein guter Steinmetz, aber die Dorfbewohner sahen in ihm nur einen Außenseiter und gaben ihm immer nur Arbeit für einen Tag.

Die Familie kam schließlich nach Pfastatt-Mühlhausen mit der Aussicht, länger zu bleiben. Eine Stadt mit wachsender Industrie bot Andreas die Möglichkeit, seine Fähigkeiten zu nutzen, in dem er Mauerwerk verzierte. Als die jüngste Tochter Eugenie gerade geboren worden war, starb ihr Bruder an Diphterie. Die vier Jahre alte Emma, die ihren Bruder gepflegt hatte, war untröstlich. Kurz darauf überbrachte ein Steinmetz die tragische Nachricht, daß Andreas tödlich verunglückt war. Er hatte an einer Steinverzierung unter dem Dachvorsprung gearbeitet, als das Gerüst zusammenbrach. Diese Tragödie ließ die 25jährige Witwe mit ihren zwei vaterlosen Mädchen verlassen in einer fremden Umgebung zurück. Ganz allein, ohne Arbeit und Einkommen, entschloß sich Marie, nach Bergenbach zurückzukehren. Sie war bereit, sich sowohl ihrer Stiefmutter als auch den boshaften Bemerkungen der Dorfbewohner zu stellen. Marie machte sich mit Eugenie auf dem Arm und Emma, die sich an ihre Schürze klammerte, auf den Weg. Sie mußte das ganze Oderen Tal durchqueren, um den Weg nach Bergenbach hinaufzusteigen. Als ihr Vater Wegerich seine geliebte Tochter sah, breitete er seine Arme zu ihr aus.

Der einfache Bauernhof der Vorfahren lag einsam zwischen Felsen und Wiesen in Brandbödel auf dem Berg Bergenbach
Der einfache Bauernhof der Vorfahren lag einsam zwischen Felsen und Wiesen in Brandbödel auf dem Berg Bergenbach

Der Bergenbach Hof lag an einem wundervollen Flecken hoch in den Oderen Bergen. Welch eine Veränderung für Emma, das kleine fünfjährige Mädchen. Der ursprüngliche Frieden der Umgebung reichte leider nicht bis in das verfallene, schmutzige Innere des einfachen Hauses. Marie wurde erneut zur Sklavin, die das Vieh hütete, im Garten arbeitete und die Mahlzeiten für sieben Personen kochte. Die tägliche Hausarbeit nahm kein Ende und Marie hatte kaum Zeit für ihre eigenen Kinder.

Der Berghof in Bergenbach, im oberen Thurtal oberhalb des Dorfes Krüth gelegen
Der Berghof in Bergenbach, im oberen Thurtal oberhalb des Dorfes Krüth gelegen

Ein standhaftes Kind

Maries Halbbrüder waren zu zwei ausgelassenen Teenagern herangewachsen, die glaubten, die alleinigen Rechte im Haus zu haben. Sie machten Emma klar, daß sie nicht willkommen war. Gebrandmarkt von den Dorfbewohnern und Halbbrüdern ihrer Mutter lernte Emma, ihren eigenen Weg zu gehen. Sie fühlte sich für ihre jüngere Schwester verantwortlich und wurde zu Eugenies Beschützerin. Marie war zwar erleichtert, daß Emma für das Baby sorgte, dennoch waren sich Mutter und Tochter nicht wirklich nahe. Emma glich ihrem italienischen Vater so sehr, daß Maries Herz, wenn sie Emma nur anschaute, von bitteren Erinnerungen überfloß.

Auch in der Schule fühlte Emma sich nicht akzeptiert. Sie kam den Berg herunter in Lumpen gekleidet mit Holzschuhen an den Füßen. Hatte es geregnet, war sie naß bis auf die Haut, hatten ihr hohe Schneewehen den Weg versperrt, kam sie außer Atem an. Die Lehrer waren Nonnen. Eine von ihnen schien Emma in der Klasse nur dann wahrzunehmen, wenn sie eine Bedienstete benötigte. Eines Tages mußte Emma ein Notenblatt hoch halten, während die Nonne die Geige spielte. Nach einiger Zeit fingen Emmas Hände an zu zittern. Die verärgerte Lehrerin schlug ihr mit der Geige auf den Kopf, die dabei zerbrach, was es für die kleine Außenseiterin mit dem ausländischen Nachnamen nur noch schwerer machte.

Als Maries Stiefmutter starb, brachte dies keine Erleichterung von der bitteren Armut. Die Familie konnte von dem Berghof kaum leben. Alle Milch, Sahne und Butter, die von den Kühen produziert wurde, mußte für das Lebensnotwendige wie Brot, Zucker, Öl, Schuhe und Kleidung eingetauscht werden.

Eine neue Familie

Ein mutiger junger Mann namens Remy Staffelbach von Oderen trotzte den gehässigen Bemerkungen der Dorfbewohner und heiratete die Witwe. Er schloß sich ihrem einfachen Leben in dem beengten Haus mit dem unbefestigten Küchenfußboden ohne fließendes Wasser und sanitäre Anlagen im Haus an. In Bergenbach zu wohnen bedeutete für ihn, noch früher am Morgen das Haus zu verlassen, um an seinen Arbeitsplatz in der Gros-Roman Fabrik zu gelangen, wo er Farben für das Bedrucken von Textilien mischte. Im Sommer mußte er das Gras mähen, bevor er zur Arbeit ging. Nach dem langen Heimweg waren die vier Kühe zu melken und er mußte seinem älter werdenden Schwiegervater helfen.

Dieser ruhige und freundliche Mann war bereit, Maries zwei Töchter aufzuziehen. Emma war acht Jahre alt und Eugenie vier, als Remy ihr Stiefvater wurde. Bald kam seine und Maries Tochter Valentine dazu und zwei Jahre später bekamen sie einen Sohn, Germain. Ihr Vater machte keine Unterschiede zwischen seinen Kindern und den Stiefkindern, aber der Abstand zwischen Emma und ihrer Mutter blieb. Emma war eine gute Hilfe im Haus, sie wurde nie schlecht behandelt aber auch nie in den Arm genommen.

Die Staffelbachs waren überglücklich, neben ihren Töchtern einen hübschen kleinen Jungen zu haben, doch die Freude dauerte nicht lange. Am Tauftag ertönte der Tradition entsprechend lautes Geschmetter, um die Freude und das Glück der Familie bekanntzumachen. Das erschreckte Kind begann herzzerreißend zu schreien und hörte tagelang nicht mehr auf. Bald erkannte Marie, daß ihr Sohn nicht auf ihre Stimme reagierte. Die harte Wirklichkeit machte ihre Freude zunichte: Germain war taub.

Die Familie Staffelbach (von links nach rechts): Valentine, Emma, Germain, Rémy, Marie, Eugénie
Die Familie Staffelbach (von links nach rechts): Valentine, Emma, Germain, Rémy, Marie, Eugénie

Die ganze Familie mußte sich dieser neuen Herausforderung stellen. Die arme Familie aus Bergenbach konnte sich den besonderen Unterricht, den Germain brauchen würde, einfach nicht leisten. Die Dorfbewohner sahen Germains Taubheit als einen Fluch des Himmels an und hatten einen erneuten Grund, die Familie zu ächten. Diesem Verhalten zum Trotz entschlossen sich Germains Eltern, ihn selbst zu unterrichten. Alle in der Familie lernten Germains eigene Zeichensprache. Nach der Schule war es Emmas Aufgabe, sich um ihn zu kümmern, während er zwischen den Felsen, die den Hof umgaben, spielte. Als Emma 13 wurde, mußte sie arbeiten gehen, sodaß die neunjährige Eugenie von da ab auf ihren dreijährigen Bruder aufpasste.

Mit 13 in die Fabrik

Emma arbeitete in einer Spinnerei im Nachbardorf Krüth. Sie verließ das Haus früh am Morgen auf einem steilen gewundenen Bergweg, der durch Wald und Felder führte. An sechs Tagen in der Woche machte sie die lange einsame Reise, ob in der größten Hitze, stechendem Schneesturm, bei Regengüssen oder eisigen Winden. Viele Stunden verbrachte sie stehend am Webstuhl. Wenn sie nach Hause kam, warteten noch die Aufgaben auf dem Hof. Emma wurde mit ihren dreizehn Jahren als Erwachsene angesehen.

Sechs Tage die Woche durchquerte Emma die bewaldeten Hänge der Vogesen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, wobei sie erst im Dunkeln zurückkam
Sechs Tage die Woche durchquerte Emma die bewaldeten Hänge der Vogesen, um zu ihrem Arbeitsplatz zu gelangen, wobei sie erst im Dunkeln zurückkam

Sonntags ging die fromme Katholische Familie in die Kirche. Sie hatten dafür gesorgt, daß alle zumindest an einer Messe teilnehmen konnten. Marie und Emma gingen abwechselnd zur Frühmesse, sodaß der andere beginnen konnte, das Mittagessen zu kochen, während die anderen Familienglieder, Remy eingeschlossen, der Großen Messe am Vormittag beiwohnten. Die Kinder gingen manchmal später am Tag nochmals für die Abendgebete in die Kirche.

Der schlängelnde Pfad verband die Schule in Oderen mit Bergenbach. Der Pfad vom Wald hinunter ins Tal ist der Arbeitsweg der 13-jährigen Emma, den sie zweimal am Tag gehen musste
Der schlängelnde Pfad verband die Schule in Oderen mit Bergenbach. Der Pfad vom Wald hinunter ins Tal ist der Arbeitsweg der 13-jährigen Emma, den sie zweimal am Tag gehen musste

Emma hatte ihre brennenden Füße in einen kalten Gebirgsbach getaucht und litt bald unter Fieber und einer schmerzhaften Entzündung der Gelenke. Ihre Mutter kannte sich mit Naturheilmitteln und Kräutern sehr gut aus. Die Nachbarn wandten sich in Notfällen immer an sie und baten um Hilfe, sogar bei schwierigen Geburten oder wenn eine Kuh kalbte. Aber gegen Emmas Schmerzen half nichts. Ihre Hände und Füße verkrampften sich bis zur Lähmung, so daß sie sie nicht benutzen konnte. Emma mußte sechs Wochen im Krankenhaus wegen rheumatischen Fiebers behandelt werden. Selbst das erst kürzlich entdeckte Aspirin half nicht. Schließlich erklärten die Ärzte Marie, sie hätten alles in ihrer Macht stehende getan, hätten aber keine Hoffnung für das Mädchen. Marie solle ihre Tochter nach Hause bringen und damit rechnen, daß sie in Kürze sterben werde.

Mit 13 Jahren fing Emma an, den ganzen Tag in einer Baumwollspinnerei zu arbeiten
Mit 13 Jahren fing Emma an, den ganzen Tag in einer Baumwollspinnerei zu arbeiten

Marie weigerte sich aufzugeben. Sie breitete ein Federbett auf einem Holzhaufen aus, trug Emma jeden Tag dorthin in die Sonne und legte sie eingewickelt in ein anderes Federbett unter einen Schirm. Sie gab ihr nur Buttermilch. In der Sonnenhitze schwitze Emma, bis ihr ganzer Körper klitschnaß war, was ihr Erleichterung brachte. Tagelang ununterbrochen legte Marie ihre ganze Kraft in diese äußert anstrengende Routine. Schließlich sank das Fieber bei Emma, die Krämpfe in den Händen lösten sich und die Fußgelenke kräftigten sich, sodaß sie wieder laufen lernen konnte.

Zu arm für das Kloster

Nachdem sie wieder gesund geworden war, sagte Emma ihrer Mutter, sie wolle Nonne werden und als Lehrerin nach Afrika gehen, ein Ziel, mit dem ihre Mutter von Herzen einverstanden war. Marie brachte ihre Tochter zum Kloster. Dort erfuhr sie, daß sie einen festgesetzten Geldbetrag würde spenden müssen, damit Emma im Kloster aufgenommen werden würde und eine Nonne werden könnte. Für die Ausbildung zur Lehrerin war der geforderte Geldbetrag noch höher. Alle vier Kühe hätten verkauft werden müssen, um den Betrag zusammenzubringen, und selbst dann gab es keine Garantie der Nonnen, daß Emma wirklich eine Ausbildung erhalten würde. Damit schloß sich die Tür des Klosters für das hoffnungslos arme Mädchen unbedeutender Herkunft. Emma war furchtbar enttäuscht.

Schnell überlegte Marie sich etwas anderes.  Wenn Emma etwas Wohltätiges tun wollte, konnte sie ihre Kraft genauso für ihren Bruder Germain einsetzen, der wegen der Armut der Familie keinen Unterricht erhalten hatte. Emma mußte trotz ihrer Behinderung in der Spinnerei weiterarbeiten. Ihre Finger waren fast empfindungslos, ihre Hände waren verformt und sie war chronisch kurzatmig.  Der Inhaber der Spinnerei stellte sie wieder ein, gab ihr jedoch wegen des Zustands ihrer Hände andere Arbeit. Sie lernte, Garnrollen zusammenzubinden, was eine ausgezeichnete Therapie war, um die Geschicklichkeit ihrer Hände wiederherzustellen.

Die Qualen des ersten Weltkrieges

Emma hatte für ihre 13jährige Schwester Eugenie gerade Arbeit in der Spinnerei gefunden, als der erste Weltkrieg ausbrach. Bald fehlte es an Baumwolle genauso wie an anderen notwendigen Dingen. Alle jungen Männer im Elsaß wurden als Deutsche angesehen und zum Deutschen Heer eingezogen. Das französische Heer überschritt die Grenze zu Deutschland, die auf dem Gipfel von Bergenbach verlief. Als der Battalionskommandant die Lage des Hofes sah, entschied er, dies sei ein idealer Ort für sein Hauptquartier. Der Hof lag weit außerhalb der gegnerischen Schußlinie. Französische Soldaten befahlen der Familie, ihre Zimmer zu räumen und auf den angrenzenden Heuboden zu ziehen. Zunächst ernährten sich die Soldaten von eigenen Nahrungsmitteln, doch die Versorgungslinien versiegten bald. Die Soldaten begannen, Hühnchen und Kaninchen zu essen. Schließlich schlachteten sie eine Kuh nach der anderen, wobei sie kaum etwas mit der Familie teilten.

Nachdem französische Soldaten das Haus der Familie besetzt hatten, musste diese auf den Heuboden ziehen
Nachdem französische Soldaten das Haus der Familie besetzt hatten, musste diese auf den Heuboden ziehen

Staffelbachs, die nur Elsässisch (ein deutscher Dialekt) sprachen, wurden fast als Feinde angesehen. Ihre zwei schönen italienischen Töchter, besonders die 17jährige Emma, standen ständig in der Gefahr,  von französischen Soldaten vergewaltigt zu werden. Während der Krieg weiter tobte, begannen sich die Verletzten in das Tal zu ergießen. Eine Schule nach der anderen wurde in ein Krankenhaus umgewandelt. Oderens Krankenhaus war überfüllt mit verwundeten Soldaten, deutschen wie französischen. Marie nutzte die Gelegenheit, Emma in die relative Sicherheit des Dorfes zu schicken. Sie könnte den Nonnen im Krankenhaus helfen und hätte einen sichereren Platz zum schlafen.

Während der langen Kriegsjahre tat Emma was sie konnte, um Soldaten beider Seiten zu helfen. Die Verwundeten – Franzosen und Deutsche – wurden von dem nahegelegenen Schlachtfeld gebracht,  die Körper durch feindliche Bajonette zerfetzt. Und da lagen sie nun, in ihren Qualen schluchzend, vereint in ihrem gemeinsamen Elend. Emma wusch tapfer die von Schmutz bedeckten Körper, assistierte bei kleineren chirurgischen Eingriffen, um die Wunden zu versorgen und wechselte dann die mit Blut und Eiter getränkten Verbände.

Solange der Strom der Verwundeten von dem Schlachtfeld, daß das „Verdun des Elsaß“ getauft wurde, anhielt, gab Emma all ihre Kraft.

Marie beschloß, Emma für einige Wochen weit weg zu einer entfernten Verwandten zu schicken, wo sie lernen sollte, für die Familie zu nähen. Obwohl Marie ihr ganzes Leben lang arm gewesen war, hatte sie immer Wert auf ihre äußere Erscheinung gelegt. Sie hatte beschloßen, daß Valentine eine andere, bessere Kindheit als ihre zwei Schwestern 
haben sollte. Valentine hatte Spielzeug und mußte keine häuslichen Pflichten erfüllen, die ihre zarten weißen Hände ruiniert hätten. Sie trug hübsche Kleider, die Emma genäht hatte. Wenn Valentine mit ihrem Vater Remy zur Sonntagsmesse ging, betrachtete jeder aus dem Dorf die Familie Staffelbach mit Respekt.

Der Bergenbach Hof hatte zwar keinen Schaden durch Artillerie erlitten, aber es dauerte Jahre, bis der geplünderte Viehbestand ersetzt worden war. Emma und Eugenie hatten Arbeit in der Spinnerei, Eugenie war noch in der Ausbildung, aber Emma war alt genug, um ein volles Gehalt zu bekommen, welches sie ihrer Mutter für Gemains Schulausbildung gab. Als Germain 13 Jahre alt war, konnte er endlich eine Schule für Taube besuchen, die von Nonnen in Straßburg geleitet wurde.  Die finanziellen Mittel reichten nur für zwei Jahre Internat, während derer er das Alphabet lesen lernte sowie das Sprechen einiger französischer Worte und einige einfache Handzeichen. Sie lehrten ihn den Katechismus und viele Gebete auf Französisch. Nachdem Germain wieder zu Hause in Bergenbach war, fiel er zurück in seine eigene Zeichensprache. Alle anderen in der Familie waren während der deutschen Besatzung des Elsaß zur Schule gegangen, Emma aber hatte, während sie im Krankenhaus gearbeitet hatte, etwas Französisch gelernt, sodaß sie ihren Bruder verstehen konnte. Dies führte dazu, daß die zwei sich einander sehr nahe fühlten.