Die Arnolds fanden im wunderschönen Alpenstädtchen Aix-Les-Bains, wo es noch keine Versammlung der Zeugen Jehovas gab, ein neues Zuhause.
Es war Adolphes Herzenswunsch weiterhin an dem Werk der Verkündigung der Hoffnung auf das bevorstehende Königreich Gottes teilzunehmen, und in aller Ergebenheit half er Vielen, Glauben an biblische Verheißungen zu entwickeln. Wenn die Zeugen große regionale Kongresse abhielten, trat das Vater-Tochter Gespann als Künstlerduo auf, um riesige Wandbilder als Bühnenhintergrund zu malen. Schwiegersohn Max, der als Fensterdekorateur gearbeitet hatte, trug mit seinem praktischen Wissen, tatkräftiger und begeisterter Unterstützung zur Verwirklichung dieser gigantischen Liebesdienste bei.
Max erwies sich für Adolphe nicht nur als Schwiegersohn, sondern als echter Sohn. Bei biblischen Betrachtungen in den Häusern von interessierten Menschen, fungierte er als „Ohren“ für Adolphe, indem er Fragen abfing und den Weg dafür ebnete, dass Adolphe anderen von seinem Glauben erzählte. Trotz seiner Gehörlosigkeit besuchte er regelmäßig die Zusammenkünfte. Simone saß neben ihm und notierte für ihn das Gesprochene und Bibelverse. Die Familie konnte sich nur über geschriebene Mitteilungen mit ihm unterhalten.
Die Schwägerin Eugenie, die trotz großer Not weder Zeit noch Geld gescheut hatte, um Adolphe und Emma Pakete ins Lager zu schicken, zog nach Aix, um in der Nähe der Schwester zu sein. Im Jahre 1974 wurde sie erneut Witwe und Adolphe lud sie wieder zu täglichen Mahlzeiten mit der Familie ein. Am letzten Sonntag des Jahres 1977, verließ Adolphe zum letzten Mal das Haus, um seinen Glauben kundzutun und mit der Versammlung am Gottesdienst teilzunehmen. Zwei Tage später sank Adolphe zusammen, während er eine biblische Zeitschrift las, und hinterließ eine zutiefst betrübte Emma. Nur wenige Stunden zuvor hatte er Simone bei der Fertigstellung eines komplizierten Stoffmusters geholfen.
Adolphes friedliches Ableben beendete ein vertrautes Bild innerhalb der Familie – wenn Adolphe und Emma nebeneinander saßen und sich gegenseitig Botschaften der Liebe und geistigen Ergebenheit schrieben.