
Adolphe Arnold war vom 5. Dezember 1941 bis zum 17. August 1944 im Konzentrationslager Dachau inhaftiert, weil er sich weigerte, seinen Glauben als Zeuge Jehovas zu verleugnen. Danach wurde er nach Mauthausen überführt. Seine Familie schrieb ihm regelmäßig und schmuggelte Bibelpassagen in Kleingebäck versteckt, das sie ihm sandten. Für seinen geistigen Widerstand versteckte Arnold die Briefe, Umschläge und andere kleine Dinge in diese eingenähte Tasche seiner Lageruniform.
Adolphe’s Tochter, Simone, wurde 1943 auf Anordnung in ein Heim für Umerziehung eingewiesen, und seine Ehefrau Emma verhaftet. Die Familie wurde 1945 wieder vereint.
Kleingebäck-Text:

Eugenie Walter, Adolphe’s Schwägerin, schmuggelte in Essenspaketen für Adolph “Texte im Kleingebäck”. Zu der Zeit befand sich Adolphe’s Ehefrau Emma auch in einem Konzentrationslager. Um „Texte im Kleingebäck“ herzustellen, wurden Auszüge aus dem Wachtturm in sehr kleinen Buchstaben auf feines Papier geschrieben. Der Text wurde aufgerollt und zwischen zwei mit Ersatzhonig zusammengeklebte Kleingebäcke gelegt.
Briefumschlag von Eugenie Walter an Adolphe Arnold in Dachau:

Beide, Briefumschlag und „Kleingebäck-Text“, datieren von der frühesten Zeit der Lagerinhaftierung: 5. Dezember 1941 – 17. August 1944.
Tasche:

Adolphe Arnold machte diese Tasche aus einem Stück Futterstoff und nähte sie auf der Innenseite seiner Jacke ein. Darin bewahrte der „Kleingebäck-Texte“ und Briefe seiner Tochter Simone auf. Es wurde nicht entdeckt, erst nach Adolphe’s Tod, als seine Jacke in die Chemische Reinigung gebracht wurde.