Am 11. Juli 2024 eröffnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine neue Gedenkstätte im ehemaligen Frauengefängnis Hoheneck. In dem über den sächsischen Ort Stollberg/Erzgebirge ragenden Schloss waren zwischen 1950 und 1989 um die 8000 Frauen aus politischen Gründen inhaftiert. Unter ihnen befanden sich auch etwa 200 Zeuginnen Jehovas, die in den 1950er Jahren zu Zuchthausstrafen verurteilt worden waren, weil sie nach dem Verbot der Religionsgemeinschaft in der DDR ihren Glauben nicht aufgaben. Außerdem waren einige verurteilte Wehrdienstverweigerer aus den Reihen der Zeugen Jehovas ab den 1960er Jahren als „Hausarbeiter“ in Hoheneck inhaftiert.
Frank-Walter Steinmeier nannte in seiner Festansprache die Einrichtung „eine Gedenkstätte von gesamtdeutscher Bedeutung“. Er erwähnte auch die Zeuginnen Jehovas und mahnte, das Leid der in Hoheneck inhaftierten Frauen nicht zu vergessen. An die anwesenden Zeitzeuginnen richtete er die Worte: „Ich will mithelfen, dass Ihr Schicksal endlich in ganz Deutschland gesehen und anerkannt wird.“
In der neu eröffneten Dauerausstellung der Gedenkstätte wird u.a. an einer Videostation zum Thema „Religion und Glaube“ an die Zeugen Jehovas in Hoheneck erinnert. Dort sind Interviews mit Inge Böttcher und Bernd Scheinert abrufbar sind, die beide bei der Eröffnungsfeier anwesend waren.
Weitere Informationen: